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Bunker Kunersdorf: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Bunker Kunersdorf gehörte als Element der gedeckten Vorbereitung des Territoriums der DDR auf einen möglichen Krieg zur Hauptführungsstelle des Ministeriums für Nationale Verteidigung. Seiner Funktion und Aufgaben entsprechend stellte er die abgesetzte Funk-sendezentrale der Hauptführungsstelle dar, war geographisch ca. 12 km östlich von Harne-kop, südlich der Stadt Wriezen gelegen.
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Der [[Baudenkmal|Bunker]] Kunersdorf gehörte als Element der gedeckten Vorbereitung des Territoriums der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] auf einen möglichen Krieg zur Hauptführungsstelle des [[Ministerium für Nationale Verteidigung|Ministeriums für Nationale Verteidigung]]. Seiner Funktion und Aufgaben entsprechend stellte er die abgesetzte Funksendezentrale der Hauptführungsstelle dar, war geographisch ca. 12 km östlich von Harnekop, südlich der Stadt [[Wriezen]] gelegen.
Die Bauhülle bestand aus zwei Etagen, in denen sowohl die funktechnischen als auch all-gemeinen Einrichtungen für das Betreiben des Bunkers installiert waren. Ergänzend zu den im Bunker installierten Funksendern waren weitere elf abgesetzte Sendestellen (ASS) in Stahlkesseln mit posttypischen Überbau, auch als „Sputniks“ bezeichnet, auf einer Fläche von  ca. 400 km² im Umkreis von Kunersdorf errichtet. Mit der dezentralisierten Installation wurde nicht nur die Überlebensfähigkeit der Arbeit der Funksendezentrale, sondern auch die Flexibilität des gesamten Funkverbindungssystems wesentlich erhöht.
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Neben seiner Funktion als Funksendezentrale stellte der Bunker im Funkverbindungssystem der NVA ein zentrales Element dar, war zugleich Kommunikationszentrale für Tast- und Mo-dulationsleitungen für die Nutzung von Sendern aus Funkempfangszentralen an jedem be-liebigen Ort des Territoriums der DDR, sowohl für stationäre als auch mobile Sendestellen.  
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Die Bauhülle bestand aus zwei Etagen, in denen sowohl die funktechnischen als auch allgemeinen Einrichtungen für das Betreiben des Bunkers installiert waren. Ergänzend zu den im Bunker installierten Funksendern waren weitere elf abgesetzte Sendestellen (ASS) in Stahlkesseln mit posttypischen Überbau, auch als „Sputniks“ bezeichnet, auf einer Fläche von  ca. 400 km² im Umkreis von Kunersdorf errichtet.  
Der Bunker wurde im Jahre 1982 fertig gestellt und in Betrieb in genommen. Er ist bekannt unter den Bezeichnungen Objekt 17/448, Funksendezentrale, Frankfurt (O)- 448 oder ZSTM (Zentralstelle für Tast- und Modulationsleitungen)
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Heute ist das Gesamtareal der Bunkeranlage privatisiert und wird von dem gemeinnützigen Verein „Förderverein Rüsterbusch Kunersdorf 2008“ betreut. Die Anlage soll als Denkmal des Kalten Krieges und als technisches Denkmal erhalten werden.
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Mit der dezentralisierten Installation wurde nicht nur die Überlebensfähigkeit der Arbeit der Funksendezentrale, sondern auch die Flexibilität des gesamten Funkverbindungssystems wesentlich erhöht.
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Neben seiner Funktion als Funksendezentrale stellte der Bunker im Funkverbindungssystem der [[Nationale Volksarmee|NVA]] ein zentrales Element dar, war zugleich Kommunikationszentrale für Tast- und Modulationsleitungen für die Nutzung von Sendern aus Funkempfangszentralen an jedem beliebigen Ort des Territoriums der DDR, sowohl für stationäre als auch mobile Sendestellen. In dieser Eigenschaft arbeitete er eng mit der [[Funksendezentrale des MfNV]] und der [[Nachrichtenzentrale Wostok]] zusammen.
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Der Bunker wurde im Jahre [[1982]] fertig gestellt und in Betrieb genommen.  
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*Er ist bekannt unter den Bezeichnungen Objekt 17/448, Funksendezentrale, Frankfurt (O)- 448 oder ZSTM (Zentralstelle für Tast- und Modulationsleitungen).
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Heute ist das Gesamtareal der Bunkeranlage privatisiert und wird von dem gemeinnützigen Verein „[[Förderverein Rüsterbusch Kunersdorf]] 2008“ betreut. Die Anlage soll als Denkmal des Kalten Krieges und als technisches Denkmal erhalten werden.
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Bild:Kunersdorf_(1a).jpg|Bunkereingang
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Bild:Kunersdorf_(2).jpg|Schleusenbereich
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Bild:Kunersdorf_(3).jpg|Schaltzentrale
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Bild:Kunersdorf_(4).jpg|Telefonzentrale
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Bild:Kunersdorf_(5).jpg|Notstromanlage
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Bild:Kunersdorf_(6).jpg|Notausstieg
 
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* [[Ministerium für Nationale Verteidigung]]
 
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* [[Baudenkmal]]
 
   
 
   
 
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== Literatur ==
   
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* Hans Werner Deim, Hans-Georg Kampe, Joachim Kampe, Wolfgang Schubert - Sachbuch "Die militärische Sicherheit der DDR im Kalten Krieg" - ISBN 978-3-932566-80-6
 
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* Joachim Kampe - "Wostok - die Nachrichtenzentrale im Zentrum der militärischen Macht der DDR", CD im pdf-Format; ISBN 3-932566-60-2 
 
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* Joachim Kampe - "Wostok - die Nachrichtenzentrale im Zentrum der militärischen Macht der DDR", SVCD - Videodoku / [http://www.meissler.de/wostok / Die NZ Wostok] 
 
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* Joachim Kampe - Videodokumentation / [http://www.meissler.de/bunkeranlage/ Bunkeranlagen des Kalten Krieges]
 
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* Helmut Kirchner - Broschüre / [http://www.meissler.de/harnekop/ Atombunker Harnekop] 
  
 
==Weblinks==
 
==Weblinks==
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*  {{Homepage|www.bunker-kunersdorf.de}}
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*  [http://www.hptnzmfnv.homepage.t-online.de/ Homepage Hauptnachrichtenzentrale]
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*  [http://www.bunkerallianz.de Informationsseite der Bunker-Allianz Berlin Brandenburg]
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*  [http://www.youtube.com/watch?v=kpvweVAq5VY Literaturhinweis / DDR - Kalter Krieg - Bunker]
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* {{Wikipedia-de|Bunker_Kunersdorf}}
  
[http://www.bunker-kunersdorf.de/ Homepage Bunker Kunersdorf]
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[[Kategorie:Geschichte]]
[http://www.bunkerallianz.de Informationsseite der Bunker-Allianz Berlin Brandenburg]
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[[Kategorie:Militär (DDR)]]

Aktuelle Version vom 22. Juli 2009, 01:06 Uhr

Der Bunker Kunersdorf gehörte als Element der gedeckten Vorbereitung des Territoriums der DDR auf einen möglichen Krieg zur Hauptführungsstelle des Ministeriums für Nationale Verteidigung. Seiner Funktion und Aufgaben entsprechend stellte er die abgesetzte Funksendezentrale der Hauptführungsstelle dar, war geographisch ca. 12 km östlich von Harnekop, südlich der Stadt Wriezen gelegen.

Die Bauhülle bestand aus zwei Etagen, in denen sowohl die funktechnischen als auch allgemeinen Einrichtungen für das Betreiben des Bunkers installiert waren. Ergänzend zu den im Bunker installierten Funksendern waren weitere elf abgesetzte Sendestellen (ASS) in Stahlkesseln mit posttypischen Überbau, auch als „Sputniks“ bezeichnet, auf einer Fläche von ca. 400 km² im Umkreis von Kunersdorf errichtet.

Mit der dezentralisierten Installation wurde nicht nur die Überlebensfähigkeit der Arbeit der Funksendezentrale, sondern auch die Flexibilität des gesamten Funkverbindungssystems wesentlich erhöht.

Neben seiner Funktion als Funksendezentrale stellte der Bunker im Funkverbindungssystem der NVA ein zentrales Element dar, war zugleich Kommunikationszentrale für Tast- und Modulationsleitungen für die Nutzung von Sendern aus Funkempfangszentralen an jedem beliebigen Ort des Territoriums der DDR, sowohl für stationäre als auch mobile Sendestellen. In dieser Eigenschaft arbeitete er eng mit der Funksendezentrale des MfNV und der Nachrichtenzentrale Wostok zusammen.

Der Bunker wurde im Jahre 1982 fertig gestellt und in Betrieb genommen.

  • Er ist bekannt unter den Bezeichnungen Objekt 17/448, Funksendezentrale, Frankfurt (O)- 448 oder ZSTM (Zentralstelle für Tast- und Modulationsleitungen).

Heute ist das Gesamtareal der Bunkeranlage privatisiert und wird von dem gemeinnützigen Verein „Förderverein Rüsterbusch Kunersdorf 2008“ betreut. Die Anlage soll als Denkmal des Kalten Krieges und als technisches Denkmal erhalten werden.

Besichtigungen und Führungen sind noch nicht möglich.

Bilder

Siehe auch

Literatur

  • Hans Werner Deim, Hans-Georg Kampe, Joachim Kampe, Wolfgang Schubert - Sachbuch "Die militärische Sicherheit der DDR im Kalten Krieg" - ISBN 978-3-932566-80-6
  • Joachim Kampe - "Wostok - die Nachrichtenzentrale im Zentrum der militärischen Macht der DDR", CD im pdf-Format; ISBN 3-932566-60-2
  • Joachim Kampe - "Wostok - die Nachrichtenzentrale im Zentrum der militärischen Macht der DDR", SVCD - Videodoku / / Die NZ Wostok
  • Joachim Kampe - Videodokumentation / Bunkeranlagen des Kalten Krieges
  • Helmut Kirchner - Broschüre / Atombunker Harnekop

Weblinks