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Fischerkietz

Aus Stadtwiki Strausberg

Fischerkietz unterhalb der Stadtmauer

Der Fischerkietz ist eine kurze Straße (oder genauer: ein Siedlungsteil) am Westrand der Altstadt, direkt am Ufer des Straussees, außerhalb der Stadtmauer gelegen. Der Zugang ist eine schmale, steil abwärts führende Gasse, die am Treffpunkt von Klosterstraße und Georg-Kurtze-Straße beginnt. Im Mittelalter befand sich an deren unterem Ende die Kietzer Pforte, die über Nacht verschlossen war.

Bis ins 19. Jahrhundert meist nur Kietz genannt, war dort die längste Zeit der Wohnplatz der Fischer. Zuerst erwähnt wurde er 1321, gehört aber zu den ältesten Teilen des Ortes. Er entstand wohl um 1225 oder kurz zuvor als Dienstleutesiedlung zur markgräflichen Burg. Zu den Diensten gehörte immer auch die Versorgung der Burgbesatzung mit Fischen, einem wichtigen Nahrungsmittel vor allem in der fleischlosen Fastenzeit. Später wurde daraus der Haupterwerbszweig der "Kietzer". 1654 wurde ein "Schulze des Kietzes und Aufseher der Fischer" eingesetzt, den es vielleicht auch schon früher gab. Die Anzahl der Fischer war anfangs wohl 10 und nahm später ab.

Der Name Kietz lässt sich sowohl aus dem Deutschen, von Kietze = Korb, einfache Hütte, als auch aus dem Slawischen, von chycze = Hütte, herleiten. Womöglich haben sich in der Bezeichnung der deutsche und der slawische Sprachgebrauch vereinigt. Die früher häufige Behauptung, alle Kietze seien urpsrüngliche Slawensiedlungen, wurde archäologisch widerlegt. Die Kietze entstanden mit der deutschen Besiedlung, aber mehrfach wurden Slawen in ihnen als Dienstleute angesetzt.