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Altranft

Aus Stadtwiki Strausberg

Altranft

Altranft ist ein Dorf im Landkreis Märkisch-Oderland. Seit 1994 ist es ein Ortsteil der Stadt Bad Freienwalde (Oder). Im Dorf leben etwa 900 Einwohner.

Verkehr

Altranft hat einen Bahnhof an der Regionalbahn-Linie von Frankfurt (Oder) über Eberswalde nach Berlin-Lichtenberg. Bis 2004 führte die Bundesstraße 167 direkt durch den Ort, seitdem wird diese über eine Umgehungsstraße östlich des Ortes entlang geführt.

Geschichte

Die Besiedlung des Gebietes von Altranft fand wahrscheinlich gegen 1700 v. Chr. Statt. Funde aus verschieden Epochen lassen darauf schließen, dass das Gebiet seitdem dauerhaft Besiedelt war. Es existieren Funde aus der Bronzezeit, der Ostgermanen und aus der Slawenzeit.

1375 wurde Altranft erstmals urkundlich erwähnt unter dem Namen „Ranpff“, im Landbuch von Kaiser Karl IV. Nach der Ersterwähnung war das Dorf zeitweise unbewohnt. 1450 wurde das Dorf Lehen eines Heine Pfuhl. 1574 wurde die erste Kirche (Fachwerkbau) im Dorf erbaut. Altranft hatte wie viele andere Orte in Deutschland auch sehr unter den Folgen des Dreißigjährigen Krieges ( 1618-1648) sehr zu leiden. Zehn Einwohner lebten, am Ende des Krieges nur noch in Altranft. Jacob von Pfuhl verkaufte das Gut 1652 an Wolf Friedrich von Bomsdorf. Erste Meliorationsarbeiten fanden unter seiner Herrschaft statt, und das Herrenhaus (1600 erbaut) wurde1678 zum barocken Schloss umgebaut.

Das Besitzrecht des Gutes wurde 1739 an den Geheimen Finanzrat Samuel von Marschall übertragen. Dieser wiederum setzte sich bei Friedrich dem II für die Trockenlegung des Oderbruchs ein. die Trockenlegung der Oder erfolgte dann von 1747 bis 1762 unter der Leitung von Marschall. Nachteil der Trockenlegung für die Altranfter und Bewohner der Umgebung, waren das verschwinden der Fischerei als Erwerbsgrundlage. Die Fischerei wurde dann jedoch von der, durch die Trockenlegung bedingten ertragreichen Landwirtschaft abgewechselt. An Stelle der Alten Kirsche wurde auch 1752 eine neue Kirche im barocken Stil errichtet.

1762 wurde fünf Kilometer von Altranft entfernt das Dorf Neuranft gegründet. Heinrich August von Marschall verkauft das gut 1820 an den Grafen Wilhelm Werner Georg von Hacke. Bis 1916 blieb das Gut im Besitz der Grafen von Hacke. mit der Übernahme des Gutes begann der Graf Hacke, den Schlosspark, der eine Größe von 3,5 ha hatte zu gestallten. 1878 wurde unter Edwin Graf von Hacke der 1724 entstandene Anbau des Schlosses abgerissen und dafür ein Neubau mit zwei Seitenflügeln errichtet und dadurch erhielt das Schloss sein heutiges Erscheinungsbild.

Im Jahr 1838 begann man nach dem Fund von Braunkohle, in der Umgebung von Altranft, in mehreren Gruben mit dessen Abbau. In der Zeit von 1881 – 1861 entstanden eine Spritbrennerei, Zuckerfabrik und eine Brikettfabrik. Im Jahre 1904 wurde die Kohleförderung eingestellt und die Brikettfabrik stillgelegt, da die Kohleflöze einen immer kleineren Ertrag brachten.

Heinrich Wertheimer kaufte das Gut im Jahr 1916 und verkaufte es im selben Jahr wieder an Carl Eschenbach. Durch die Familie Eschenbach erblühte der Ort und das Gut wieder. Zeitweise standen, durch die Bewirtschaftung des Gutes und des dazugehörigen Landes 100 Arbeiter im dienste der Familie Eschenbach. Nach dem Freitod der Eheleute Eschenbach, 1945 ging das gut in den Besitz der russischen Armee über und ging nach Gründung der DDR in Volkseigentum über. nach Beendigung des zweiten Weltkrieges lag Altranft auf dem Gebiet der Sowjetischen Besatzungszone. Umsiedler wurden im Schloss von Altranft untergebracht und die landwirtschaftlichen Flächen des Gutes wurden im rahmen der Bodenrehform an 73 Kleinpächter, 18 Landarbeiter und 50 Umsiedler und an eine Bauerfamilie verteilt. 1949 wechselte das Schloss in den Besitz des Landes Brandenburg. Ab 1964 entstand durch Hans Ohnesorge, dem damaligen Leiter des Oderlandmuseums in Bad Freienwalde, am Westrand der Stadt ein geologischer Lehrpfad, entlang dessen das Geschiebe aus der eiszeitlichen Phase des Gebietes zu sehen ist.