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Altranft: Unterschied zwischen den Versionen

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===Altranft===
 
===Altranft===
  
Altranft ist ein Dorf im Landkreis Märkisch-Oderland. Seit 1994 ist es ein Ortsteil der Stadt Bad Freienwalde (Oder). Im Dorf leben etwa 900 Einwohner.
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Altranft ist ein Dorf das im Landkreis Märkisch-Oderland liegt. Im Jahre 1949 wurde Altranft zu einem Ortsteil von Bad Freienwalde.
  
 
==Verkehr==
 
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Altranft hat einen Bahnhof an der Regionalbahn-Linie von Frankfurt (Oder) über Eberswalde nach Berlin-Lichtenberg. Bis 2004 führte die Bundesstraße 167 direkt durch den Ort, seitdem wird diese über eine Umgehungsstraße östlich des Ortes entlang geführt.
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Altranft hat einen Bahnhof mit Anschluss nach Frankfurt Oder und Eberswalde /Berlin.  
  
 
==Geschichte==
 
==Geschichte==
  
Die Besiedlung des Gebietes von Altranft fand wahrscheinlich gegen 1700 v. Chr. Statt. Funde aus verschieden Epochen lassen darauf schließen, dass das Gebiet seitdem dauerhaft Besiedelt war. Es existieren Funde aus der Bronzezeit, der Ostgermanen und aus der Slawenzeit.
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Viele Geschichtliche Funde aus der Bronzezeit, Ostgermanen und Slawenzeitlassen darauf schließen das, dass Gebiet von Altranft seit 1700 v. Chr. dauerhaft von Menschen besiedelt wurde.  
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Die erste geschichtliche Erwähnung von Altranft fand unter dem Namen „Rampff“ auf einer Urkunde im Landbuch von Kaiser Karl IV gegen 1375 statt.
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Im Jahre 1450 wurde Altranft zum Lehen des Herrn Heine Pfuhl. Die erste Kirsche ein Fachwerkbau, wurde in Altranft im Jahre 1450 errichtet.
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Viele Orte in Deutschland hatten unter den Folgen des Dreißigjährigen Krieges ( 1618-1648) sehr zu leiden. So auch Altranft und seine Bewohner.
  
1375 wurde Altranft erstmals urkundlich erwähnt unter dem Namen „Ranpff“, im Landbuch von Kaiser Karl IV. Nach der Ersterwähnung war das Dorf zeitweise unbewohnt. 1450 wurde das Dorf Lehen eines Heine Pfuhl. 1574 wurde die erste Kirche (Fachwerkbau) im Dorf erbaut. Altranft hatte wie viele andere Orte in Deutschland  auch sehr unter den Folgen des Dreißigjährigen Krieges ( 1618-1648) sehr zu leiden. Zehn Einwohner lebten, am Ende des Krieges nur noch in Altranft. Jacob von Pfuhl verkaufte das Gut 1652 an Wolf Friedrich von Bomsdorf. Erste Meliorationsarbeiten fanden unter seiner Herrschaft statt, und das Herrenhaus (1600 erbaut) wurde1678 zum barocken Schloss umgebaut.
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Das Herrenhaus von Altranft wurde 1600 erbaut und wurde nach einem Eigentümerwechsel des Gutes Altranft, der im Jahre 1652  stattfand, dann im Jahr 1678 wurde das Herrenhaus zu einem Schloss in barocker Bauart umgebaut.
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Im Jahre 1739 erwarb Herr Samuel von Marschall das besitzrecht des Gutes von Altranft und setzte sich für die Trockenlegung des Oderbruchs, bei Friedrich dem II ein. Die Trockenlegung des Oderbruches erfolgte nach Genehmigung dann von 1747 bis 1762 unter der Leitung Marschall statt.  Die Trockenlegung des Oderbruches brachte für die Bewohner allerdings auch einige Nachteile mit sich. Der Fischfang brachte nicht mehr die gleichen Erträge. Doch durch die Trockenlegung entstanden neue landwirtschaftliche Nutzflächen. Durch die landwirtschaftlichen Nutzflächen konnte der Verlust beim Fischfang kompensiert werden.  
  
Das Besitzrecht des Gutes wurde 1739 an den Geheimen Finanzrat Samuel von Marschall übertragen. Dieser wiederum setzte sich bei Friedrich dem II für die Trockenlegung des Oderbruchs ein. die Trockenlegung der Oder erfolgte dann von 1747 bis 1762 unter der Leitung von Marschall. Nachteil der Trockenlegung für die Altranfter und Bewohner der Umgebung, waren das verschwinden der Fischerei als Erwerbsgrundlage. Die Fischerei wurde dann jedoch von der, durch die Trockenlegung bedingten ertragreichen Landwirtschaft abgewechselt. An Stelle der Alten Kirsche wurde auch 1752 eine neue Kirche im barocken Stil errichtet.  
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Im Jahre 1752 kam es im Dorf Altranft zu baulichen Veränderungen. Die alte Dorfkirche wurde abgerissen und an ihrer Stelle wurde eine neue Kirche ebenfalls wie das Schloss im barocken Bautyp gehalten, errichtet.
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In den folgenden Jahren wechselte das Gut Altranft noch einmal den Besitzer. Unter dem Neuen Besitzer dem Grafen von Hacke kam es zu einigen Veränderungen auf dem gut von Altranft es wurde ein Schlosspark angelegt und das Schloss wurde ausgebaut. Die landwirtschaftlichen Flächen von Altranft gingen Aufgrund der Bodenreform wurden die Landwirtschaftlichen Nutzflächen in den Besitz von 73 Kleinpächter, 18 Landarbeiter und 50 Umsiedler über. Dasa wechselte im Jahre 1949 in den Besitz des Landes Brandenburg über. Durch Hans Ohnesorge, damaliger Leiter des Oderlandmuseums in Bad Freienwalde, entstand in Altranft ein geologischer Lehrpfad. Dieser Lehrpfad bietet einem die Möglichkeit sich das Geschiebe aus der eiszeitlichen Phase des Gebietes zu sehen.  
  
1762 wurde fünf Kilometer von Altranft entfernt das Dorf Neuranft gegründet. Heinrich August von Marschall verkauft das gut 1820 an den Grafen Wilhelm Werner Georg von Hacke. Bis 1916 blieb das Gut im Besitz der Grafen von Hacke. mit der Übernahme des Gutes begann der Graf Hacke, den Schlosspark, der eine Größe von 3,5 ha hatte zu gestallten. 1878 wurde unter Edwin Graf von Hacke der 1724 entstandene Anbau des Schlosses abgerissen und dafür ein Neubau mit zwei Seitenflügeln errichtet und dadurch erhielt das Schloss sein heutiges Erscheinungsbild.
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Denkmalgeschütztes Freilichtmuseum Altranft
  
Im Jahr 1838 begann man nach dem Fund von Braunkohle, in der Umgebung von Altranft, in mehreren Gruben mit dessen Abbau.
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Das Freilichtmuseum in Altranft entstand in den 1970er Jahren aus dem Gedanken heraus die Agrargeschichte des Dorfes den Menschen näher zu bringen. Zu diesem Museum zählen mehrere Gebäude in Altranft z. B. das Schloss und ein Fischerhaus aus dem Jahre 1700.  
In der Zeit von 1881 – 1861 entstanden eine Spritbrennerei, Zuckerfabrik und eine Brikettfabrik. Im Jahre 1904 wurde die Kohleförderung eingestellt und die Brikettfabrik stillgelegt, da die Kohleflöze einen immer kleineren Ertrag brachten.
 
  
Heinrich Wertheimer kaufte das Gut im Jahr 1916 und verkaufte es im selben Jahr wieder an Carl Eschenbach. Durch die Familie Eschenbach erblühte der Ort und das Gut wieder. Zeitweise standen, durch die Bewirtschaftung des Gutes und des dazugehörigen Landes 100 Arbeiter im dienste der Familie Eschenbach. Nach dem Freitod der Eheleute Eschenbach, 1945 ging das gut in den Besitz der russischen Armee über und ging nach Gründung der DDR in Volkseigentum über. nach Beendigung des zweiten Weltkrieges lag Altranft auf dem Gebiet der Sowjetischen Besatzungszone. Umsiedler wurden im Schloss von Altranft untergebracht und die landwirtschaftlichen Flächen des Gutes wurden im rahmen der Bodenrehform an 73 Kleinpächter, 18 Landarbeiter und 50 Umsiedler und an eine Bauerfamilie verteilt. 1949 wechselte das Schloss in den Besitz des Landes Brandenburg. Ab 1964 entstand durch Hans Ohnesorge, dem damaligen Leiter des Oderlandmuseums in Bad Freienwalde, am Westrand der Stadt ein geologischer Lehrpfad, entlang dessen das Geschiebe  aus der eiszeitlichen Phase des Gebietes zu sehen ist.
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Weiter denkmalgeschützte Gebäude in Altranft
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• Spritbrennerei, Schneiderstraße
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• Landarbeiterkaten, Alte Heerstraße 20
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• Bahnhof, Alte Heerstraße 27
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• ehemalige Schnitterkaserne mit Stallungen, Alte Heerstraße 33.  
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• Schulhaus mit Nebengebäude, Schulgarten und Sportplatz, Schulstraße 4
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• Gutshaus mit Park
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• Dorfkirche
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• Schmiede mit Hufbeschlagplatz, Schneiderstraße 18  
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• Armenhaus, Schneiderstraße 5/6
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• Fischerhaus, Schloßstraße 12
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• Gutsarbeiterhäuser, Schloßstraße
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• Kleinbauerngehöft, Dorfstraße 2
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• Wohnhaus mit Stallgebäuden, Dorfstraße 6

Version vom 26. November 2009, 12:22 Uhr

Altranft

Altranft ist ein Dorf das im Landkreis Märkisch-Oderland liegt. Im Jahre 1949 wurde Altranft zu einem Ortsteil von Bad Freienwalde.

Verkehr

Altranft hat einen Bahnhof mit Anschluss nach Frankfurt Oder und Eberswalde /Berlin.

Geschichte

Viele Geschichtliche Funde aus der Bronzezeit, Ostgermanen und Slawenzeitlassen darauf schließen das, dass Gebiet von Altranft seit 1700 v. Chr. dauerhaft von Menschen besiedelt wurde. Die erste geschichtliche Erwähnung von Altranft fand unter dem Namen „Rampff“ auf einer Urkunde im Landbuch von Kaiser Karl IV gegen 1375 statt. Im Jahre 1450 wurde Altranft zum Lehen des Herrn Heine Pfuhl. Die erste Kirsche ein Fachwerkbau, wurde in Altranft im Jahre 1450 errichtet. Viele Orte in Deutschland hatten unter den Folgen des Dreißigjährigen Krieges ( 1618-1648) sehr zu leiden. So auch Altranft und seine Bewohner.

Das Herrenhaus von Altranft wurde 1600 erbaut und wurde nach einem Eigentümerwechsel des Gutes Altranft, der im Jahre 1652 stattfand, dann im Jahr 1678 wurde das Herrenhaus zu einem Schloss in barocker Bauart umgebaut. Im Jahre 1739 erwarb Herr Samuel von Marschall das besitzrecht des Gutes von Altranft und setzte sich für die Trockenlegung des Oderbruchs, bei Friedrich dem II ein. Die Trockenlegung des Oderbruches erfolgte nach Genehmigung dann von 1747 bis 1762 unter der Leitung Marschall statt. Die Trockenlegung des Oderbruches brachte für die Bewohner allerdings auch einige Nachteile mit sich. Der Fischfang brachte nicht mehr die gleichen Erträge. Doch durch die Trockenlegung entstanden neue landwirtschaftliche Nutzflächen. Durch die landwirtschaftlichen Nutzflächen konnte der Verlust beim Fischfang kompensiert werden.

Im Jahre 1752 kam es im Dorf Altranft zu baulichen Veränderungen. Die alte Dorfkirche wurde abgerissen und an ihrer Stelle wurde eine neue Kirche ebenfalls wie das Schloss im barocken Bautyp gehalten, errichtet. In den folgenden Jahren wechselte das Gut Altranft noch einmal den Besitzer. Unter dem Neuen Besitzer dem Grafen von Hacke kam es zu einigen Veränderungen auf dem gut von Altranft es wurde ein Schlosspark angelegt und das Schloss wurde ausgebaut. Die landwirtschaftlichen Flächen von Altranft gingen Aufgrund der Bodenreform wurden die Landwirtschaftlichen Nutzflächen in den Besitz von 73 Kleinpächter, 18 Landarbeiter und 50 Umsiedler über. Dasa wechselte im Jahre 1949 in den Besitz des Landes Brandenburg über. Durch Hans Ohnesorge, damaliger Leiter des Oderlandmuseums in Bad Freienwalde, entstand in Altranft ein geologischer Lehrpfad. Dieser Lehrpfad bietet einem die Möglichkeit sich das Geschiebe aus der eiszeitlichen Phase des Gebietes zu sehen.

Denkmalgeschütztes Freilichtmuseum Altranft

Das Freilichtmuseum in Altranft entstand in den 1970er Jahren aus dem Gedanken heraus die Agrargeschichte des Dorfes den Menschen näher zu bringen. Zu diesem Museum zählen mehrere Gebäude in Altranft z. B. das Schloss und ein Fischerhaus aus dem Jahre 1700.

Weiter denkmalgeschützte Gebäude in Altranft • Spritbrennerei, Schneiderstraße • Landarbeiterkaten, Alte Heerstraße 20 • Bahnhof, Alte Heerstraße 27 • ehemalige Schnitterkaserne mit Stallungen, Alte Heerstraße 33. • Schulhaus mit Nebengebäude, Schulgarten und Sportplatz, Schulstraße 4 • Gutshaus mit Park • Dorfkirche • Schmiede mit Hufbeschlagplatz, Schneiderstraße 18 • Armenhaus, Schneiderstraße 5/6 • Fischerhaus, Schloßstraße 12 • Gutsarbeiterhäuser, Schloßstraße • Kleinbauerngehöft, Dorfstraße 2 • Wohnhaus mit Stallgebäuden, Dorfstraße 6