Funksendezentrale des MfNV: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 19. März 2009, 17:41 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Die Funksendezentrale Kagel des MfNV
Die Funksendezentrale Kagel war ein Element der Nachrichtenzentrale Wostok in Strausberg. Auf einer Fläche von ca. 40 ha befanden sich sowohl die ober- als auch unterirdischen Anlagen. Diese bestanden aus einem Bunker mit drei Etagen, der bereits Ende der 50er / Anfang der 60er Jahre als erster Bunker in der DDR errichtet wurde, einem Wirtschafts- und Unterbringungsgebäude aus den 70er Jahren und dem Antennenfeld, auf dem 40 verschiedene Antennensysteme, einschließlich unterirdisch, errichtet waren. Parallel zur Errichtung des Wirtschafts- und Unterbringungsgebäudes wurde unweit der Dienststelle, unmittelbar am Ortseingang von Kagel, ein Wohngebäude für die Berufssoldaten und ihre Familien errichtet. Im vorderen Teil des Antennenfeldes stand ein 32 m Stahlgittermast für die Aufnahme von Antennen der UKW- Funk- und Richtfunksysteme. Im hinteren Teil befanden sich zwei abgesetzte Sendestellen in Stahlkesseln mit Überbau und das Munitionsdepot der HptNZ. Das gesamte Areal der Funksendezentrale wurde mittels einer Hochspannungssicherungsanlage (HSA) gesichert.
Im Bunker sowie in den Stahlkesseln waren die Funksender mit einer Leistung bis 5 kW, sowie der Übertragungstechnische Dienst (ÜTD) installiert. Der ÜTD sicherte die Bereitstellung aller Nachrichtenkanäle für die Kommunikation mit der Nachrichtenzentrale in Strausberg sowie die Tast- und Modulationsleitungen für die Fernbedienung der Sender. Diese erfolgte in geschalteten Trägerfrequenzlinien im Bezirkskabel 10 der Deutschen Post und über das Richtfunksystem FM 24-400.
Die eingesetzte Sendetechnik entstammte überwiegend aus der Produktion des VEB Funkwerk Köpenick. Zum Einsatz kamen mehrheitlich Sender der Typen KN 1E und KSS 1300. Mit der Einstellung der militärischen Tätigkeit im Sommer 1990 wurde sowohl die Sendetechnik aus Kagel und auch aus anderen Nachrichtenzentralen in Kagel zusammen getragen und Interessenten aus In- und Ausland zum Kauf angeboten. Das Interesse an der dieser Technik war groß.
Außerhalb des gesicherten Bereiches, südlich der Lage des Bunkers befand sich das Naherholungszentrum der HptNZ, bestehend aus zwei Holzbungalow, eine Steinbaracke mit Aufenthaltsräumen und Sauna, daneben ein ca. 15x 25 großes, in Eigenleistung von den Armeeangehörigen angelegtes Schwimmbecken. Der Bunker wurde in der ersten Hälfte der 90er Jahre privatisiert und ist seitdem nicht mehr zugänglich.
Geographisch gesehen befand sich die Funksendezentrale ca. 12 km südlich von Strausberg zwischen den Ortschaften Lichtenow und Kagel.
Bilder
Literatur
- Hans Werner Deim, Hans-Georg Kampe, Joachim Kampe, Wolfgang Schubert - Sachbuch "Die militärische Sicherheit der DDR im Kalten Krieg" - ISBN 978-3-932566-80-6
- Joachim Kampe - "Wostok - die Nachrichtenzentrale im Zentrum der militärischen Macht der DDR", CD im pdf-Format; ISBN 3-932566-60-2
- Joachim Kampe - "Wostok - die Nachrichtenzentrale im Zentrum der militärischen Macht der DDR", SVCD - Videodoku / Projekt+Verlag Dr.Meißler
- Joachim Kampe - "Bunkeranlagen des Kalten Krieges", Videodokumentation zu den Bunkern in Falkenhagen, Harnekop,Kolkwitz,Strausberg,Wollenberg und Wünsdorf - Projekt+Verlag Dr.Meißler