Manfred Tippmann: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 3. Oktober 2010, 15:54 Uhr
Manfred Tippmann war von 1979 bis 1989 Bürgermeister von Strausberg.
Inhaltsverzeichnis
Sein Leben bis 1945
Manfred Tippmann wurde am 18. November 1926 in Oberschmiedeberg-Jöhstadt, Kreis Annaberg geboren.
Nach dem Besuch der Volksschule seines Heimatortes absolvierte er von 1941 – 1943
die 1. Sächsische Gemeindebeamtenschule in Geyer. Danach erhielt er eine Anstellung beim Landrat in Annaberg als Verwaltungslehrling. Kurze Zeit später wurde er zum Regierungsinspektor-Anwärter ernannt.
Nach dem Reichsarbeitsdienst war er bis zum Kriegsende Angehöriger der Wehrmacht. 1944 erlitt er eine Verwundung und wurde darauf hin am 2. Mai 1945 aus der Wehrmacht entlassen.
1945 bis 1989
Da nach dem Krieg keine Verkehrsverbindungen nach Annaberg bestanden, begann Manfred Tippmann seinen Verwaltungsdienst bei der Gemeinde seines Heimatortes. Später war er dann beim Landratsamt in Annaberg im Bereich Kultur tätig. Die Funktion des Bürgermeisters übte er in Jöhstadt–Niederwiesa und Flöha aus.
1969 wurde er in Strausberg zum Stellvertreter des Bürgermeisters und 1979 zum
Bürgermeister gewählt. Diese Funktion übte er bis zum Mai 1989 aus und war dann Invalidenrentner.
Sein Wirken ab 1990
Bis Mai 1990 hat er als Halbtagskraft beim Vorsitzenden des Rat des Kreises die Aktualisierung des Generalbebauungsplanes für die Stadt Strausberg organisiert.
In dieser Zeit erfuhr er, dass es für die ehemaligen Mitarbeiter im öffentlichen Dienst in den
alten Bundesländern einen Interessenverband gab. Er setzte sich mit dem Landesvorsitzenden des Bundes der Ruhestandsbeamten, Rentner und Hinterbliebenen in Berlin in Verbindung.
Dieser erklärte ihm die Wichtigkeit eines Interessenverbandes im Kampf um soziale Rechte.
Nach dem Gespräch mit einigen ehemaligen Arbeitskollegen wurde im Juni 1990 der 1. Ortsverband in Strausberg gebildet, dem im Dezember bereits über 200 Mitglieder angehörten. Der damalige Bundesvorsitzende Hermann Lumm aus Mainz ersuchte Herrn Tippmann in anderen Orten zu versuchen, solche Ortsverbände zu bilden. Dem kam er gerne nach und so konnte im Frühjahr 1991 mit 25 Ortsverbänden und über 1200 Mitgliedern der Landesverband Brandenburg gebildet werden, zu dessen Vorsitzenden Herr Tippmann gewählt wurde.
In den folgenden Jahren entwickelte sich der Landesverband mit 87 Ortsverbänden und über
5300 Mitgliedern zum drittstärksten Landesverband im BRH, der Mitglied des Deutschen Beamtenbund war.
Er nahm Kontakt zur Landesregierung Brandenburg, vor allem mit dem Sozialministerium und dort mit Ministerin Dr. Regina Hildebrandt auf. Aufgrund seiner Anregung stimmte die Ministerin zu, den Landesseniorenbeirat zu gründen, zu dessen Vorsitzenden er gewählt wurde. Es wurden Seniorenbeiräte ins Leben gerufen, derer es heute über 150 im Land Brandenburg gibt. Es wurde angeregt, als einen Höhepunkt die Brandenburgische Seniorenwoche aus der Taufe zu heben. Dazu wurde ein Förderverein gebildet, dessen Vorsitzender er ebenfalls wurde.
Ministerpräsident Dr. Manfred Stolpe reagierte auf den Vorschlag, jährlich einen Tag des Ehrenamtes für Seniorinnen und Senioren zu veranstalten, um jeweils 300 aktive ältere Menschen zu einer Veranstaltung einzuladen und ihnen für ihr Engagement zu danken. Dem kommt heute noch Ministerpräsident Platzeck nach.
Infolge schwerer Krankheiten musste Herr Tippmann die Funktion des Vorsitzenden des
Landesseniorenbeirates 1999 und die des BRH-Landesvorsitzenden 2003 abgeben.
Den größten Erfolg, den die BRH erzielte, war die Beseitigung eines Teils des Rentenunrechts
im Rentenüberleitungsgesetz. Der Bundestag musste aufgrund eines von diesem Verband
erwirkten Urteils das Rentenüberleitungsgesetz überarbeiten.
Im Ergebnis dessen wurden die erfolgten Rentenkürzungen und teilweise Einstellung der Rentenerhöhungen aufgehoben und die Betroffenen aus dem öffentlichen Dienst erhielten spürbare Rentennachzahlungen bzw. Rentenerhöhungen und wurden den normalen Rentnern gleichgestellt.
In Anerkennung seiner ehrenamtlichen Arbeit im Landesseniorenbeirat und im BRH war er Gast zum Neujahrsempfang 1996 beim Bundespräsidenten Herzog, zu dem 60 verdienstvolle Bürger eingeladen waren.
Bundespräsident Rau zeichnete ihn am 27.07.2002 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande aus.
Seit dem Jahre 2000 betreut Herr Tippmann einen Interessenverband Altkreis Strausberg, in dem vor allem ehemalige Bürgermeister, Ärzte, Mitarbeiter aus dem öffentlichen Dienst und interessierte Bürger etwas gegen das Alleinsein und für ein interessantes Leben im Alter unternehmen.
Es werden Vorträge und Gesprächsrunden der verschiedensten Art im Rahmen einer
Seniorenakademie durchgeführt. Wandern gehen, Kegeln und Bowling, Städtereisen und
Ausflüge sorgen dafür, das Leben im Alter lebenswerter zu gestalten.
Lebensmotto von Herrn Tippmann sind die Worte der ehemaligen Bundesministerin für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit, Prof. Dr. Ursula Lehr:
Für uns kommt es nicht nur darauf an, wie alt wir werden, sondern wie wir alt werden.
Für uns gilt, nicht nur dem Leben Jahre, sondern den Jahren Leben zu geben.