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Bunker Strausberg

Aus Stadtwiki Strausberg

Bunker Strausberg

Lage des unterird. Gangsystems
Einrichtungen im Obergeschoss

Der Bunker Strausberg wurde in den 70er Jahren in offener Bauweise errichtet. Er war in die Schutzklasse "E" eigestuft,was bedeutet, einem Überdruck in der Druckwellenfront einer Kernwaffendetonation von 1kp/cm² widerstehen zu können. Seine offizielle Indienststellung durch den Minister für Nationale Verteidigung erfolgte am 13.Juni 1980. In der Hülle des Bunkers die einen faradäischen Käfig darstellte war die Nachrichtenzentrale Wostok des Ministerium für Nationale Verteidigung installiert. Außer einem Funknotsender befand sich die gesamte Funksendetechnik in der Funksendezentrale des MfNV. Als Nachrichtenzentrale war der Bunker u.a. auch fernmeldetechnisch mit der Nachrichtenzentrale 2 des Sondernetzes 1 in Strausberg,der Hauptführungsstelle des Ministeriums für Nationale Verteidigung Bunker Harnekop, der Führungsstelle des Nationalen Verteidigungsrates Bunker Prenden und der Troposphärenfunkzentrale 301 Bunker Wollenberg verbunden. Seine Grundfläche ohne die Nebenanlagen betrug 70 x 30 m. In zwei Etagen des Bunkers waren alle allgemeinen Diensträume und technischen Einrichtungen zum Betreiben des Bunker und zur Erfüllung der im Nachrichtensystem gestellten Aufgaben installiert. Als Fremdnutzer betrieb das Ministerium für Staatssicherheit in einem Teil des Bunkers eine WTsch-Regierungsvermittlung zur Sicherstellung der Führung des Ministeriums für Nationale Verteidigung.

Der Bunker war über einen unterirdischen Gang mit dem Operatives Führungszentrum des Ministeriums, den zu einer Führungsstelle ausgebauten Kellerräumen der Häuser 4 und 9 sowie mit dem Haus 3 im MfNV verbunden, in denen sich die Beratungsräume des Nationalen Verteidigungsrates der DDR befanden. Über eine Rohrpostzentrale erfolgte der schriftliche Informationsaustausch. Die Absender von schriftlichen Informationen aus dem Ministerium, einschließlich der aus dem Haus 20, Sitz der Führung des Ministeriums, gaben ihre zu senden Informationen bei einer Abfertigung im Stabsgebäude der Hauptnachrichtenzentrale auf. Eingangsinformationen wurden über ein Meldersystem zugestellt.

Die Notstromversorgung des Bunkers war in einem externen unterirdischen Bauwerk installiert. Zwei Dieselgeneratoraggregate mit je einer Leistung von 1.100 kVA sichern bei Störungen im Landesnetz die Stromversorgung nicht nur des Ministeriums.

Diagonal gegenüber angeordnet waren zwei Zugänge, von denen einer für die Durchführung der teilweisen Spezialbehandlung nach Befall durch radioaktive, chemische und bakteriologische Kampfstoffe vorbereitet war.

Die Oberfläche des Bunkers wurde als Appellplatz genutzt.

Literatur

  • Hans Werner Deim, Hans-Georg Kampe, Joachim Kampe, Wolfgang Schubert - Sachbuch "Die militärische Sicherheit der DDR im Kalten Krieg" - ISBN 978-3-932566-80-6
  • Joachim Kampe - "Wostok - die Nachrichtenzentrale im Zentrum der militärischen Macht der DDR", CD im pdf-Format; ISBN 3-932566-60-2
  • Joachim Kampe - "Wostok - die Nachrichtenzentrale im Zentrum der militärischen Macht der DDR", SVCD - Videodoku / Projekt+Verlag Dr.Meißler
  • Joachim Kampe - "Bunkeranlagen des Kalten Krieges", Videodokumentation zu den Bunkern in Falkenhagen, Harnekop,Kolkwitz,Strausberg,Wollenberg und Wünsdorf - Projekt+Verlag Dr.Meißler
  • Joachim Kampe: "Das Troposphären-Nachrichtensytem "BARS" und die Bunkeranlage Wollenberg", ISBN 978-3-932566-90-5

Weblinks